19. Mitgliedervisite der Gesundheitsregion Münster e.V.

Arzneimittelversorgung in Deutschland: MDK Westfalen-Lippe gewährt Einblicke in sein vielseitiges Tätigkeitsfeld

Am Montag, den 20. Oktober 2014, lud der Verein Gesundheitsregion Münster Mitglieder und Interessierte zur 19. Mitgliedervisite ein. Dieses Mal war der Verein zu Gast beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Westfalen-Lippe. Die Referentin Dr. Lili Grell, Leiterin der Sozialmedizinischen Expertengruppe der MDK-Gemeinschaft, gab einen Einblick in die Tätigkeiten des MDK im Bereich der Arzneimittelversorgung.

Der Gastgeber Dr. Ulrich Heine, Geschäftsführer des MDK, begrüßte alle Anwesenden herzlich und gab zunächst einen allgemeinen Einblick in das Tätigkeitsfeld des MDK. „Wer sachgerechte Entscheidungen treffen will, braucht den Rat von Experten“, versicherte er den Besuchern. Der MDK Westfalen-Lippe stellt deshalb der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung das benötigte medizinische Wissen in allen Fragen von sozialmedizinischer Relevanz zur Verfügung. „Unser oberstes Gebot ist es fachlich korrekt und vor allem neutral zu beraten.“ Neben den Einzelfallbegutachtungen bietet der MDK auch eine Systemberatung für Spezialfelder des Gesundheitswesens an. Wie z.B. Reha, Hilfsmittel, Behandlungsfehler und auch Arzneimittelversorgung. Letzteres wird bundesweit von Dr. Lili Grell geleitet.

Die Referentin des Abends führte mit einem kleinen Überblick in die Gesundheitspolitik in das Thema ein. Ihr ernüchterndes Fazit: „Wir machen viel, aber es kommt wenig dabei raus.“ Das gilt neben den Ausgaben für Krankhausbehandlungen und ärztliche Versorgung auch für den Bereich der Arzneimittelversorgung.
Die Arzneimittelversorgung in Deutschland ist ein weites und hoch spezialisiertes Feld. Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in Berlin ist das höchste Gremium auf diesem Gebiet. Der Ausschuss setzt sich aus unterschiedlichen Expertengruppen zusammen, wie z.B. der MDK Expertengruppe Arzneimittelversorgung oder auch den Patientenvertretern. Der G-BA erstellt grundsätzliche Arzneimittelbewertungen, das heißt, es wird bewertet, ob es einen Zusatznutzen für den Patienten gibt durch das entsprechende Medikament. Dabei sind auch brisante Themen wie die Zulassung  von Generica, die sog. „BioSimilars“ oder auch gefälschte Medikamente aus Asien Teil der Tagesordnung.
„Die Steuerung der Gesundheitsversorgung gleicht manchmal einem Labyrinth“, stellte Dr. Grell zum Schluss Ihres Vortrages fest. Der MDK wolle aber mit seiner Beratung dazu beitragen, den Weg durch dieses Labyrinth ein bisschen besser zu meistern.

Der Vortrag von Dr. Grell bewegte die Zuhörer anscheinend sehr. Aus dem Plenum kamen viele spezielle Fragen.

Der Vereinsvorsitzende Dr. Karl-Heinz Schnieder dankte zum Schluss noch ganz herzlich der Referentin und dem Gastgeber für den tollen Abend und gab einen Ausblick auf die für 2015 bereits geplanten Veranstaltungen des Vereins. „Mittlerweile haben wir erfreulicherweise die Qual der Wahl bei der Planung unserer Mitgliedervisiten“, freute sich Dr. Schnieder.

Bei Finger Food und guten Gesprächen ließen die Teilnehmer dann den Abend entspannt ausklingen.

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